Papageien Geschiche - Crisu - sein Leben - Haltung und Zucht von Orangehaubenkakadus

Suchen
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Geschichten
Crisu - sein Leben
von Sandra Falb ©
Hallöchen!

Na dann will ich euch meine bewegte Geschichte erzählen, obwohl ich erst 7 Jahre alt bin. Ich heiße Crisu und bin ein Graupapagei. Nachdem ich bei einem Züchter von meinen leiblichen Eltern aufgezogen wurde, verkauften sie mich zu einer Dame, wo ich einer älteren Amazone Gesellschaft leisten sollte. Mein Frauchen war ja recht lieb, aber diese Amazone war überhaupt nicht freundlich und hat mich nie in Ruhe fressen lassen. Auch hat sie mir immer mein Spielzeug weggenommen. Wollte ich mal etwas gekrault werden von meinen Frauchen, verjagte sie mich. Hm, das war nicht schön und ich war ja noch so jung und wurde immer schüchterner. Als mein Frauchen auf Urlaub fuhr, mussten wir beide zu dem Züchter zurück, der auf uns aufpassen sollte. Mir hat das Futter nicht besonders geschmeckt, aber Gott sei Dank kam Frauchen nach einer Woche zurück um uns abzuholen. Als wir wieder zuhause waren, ging es mir immer schlechter. Anfangs hatte ich noch Appetit, aber zum Schluss wurde ich immer dünner und hatte auch keinen Hunger mehr. Mein Frauchen bemerkte erst ziemlich spät das ich krank war und als ich zum Tierarzt musste sagte er, das ich einen schlimmen Bandwurm hatte.
Ich bekam viele Spritzen, ....Aua das tat ziemlich weh. Es dauerte sehr lange bis es mir endlich wieder besser ging. Die Amazone war auch nicht netter in dieser Zeit zu mir. Weil ich darüber so traurig war, habe ich mir meine Federn begonnen auszureisen. Am Anfang nur ein paar und dann immer mehr bis ich nicht mehr fliegen konnte. Daraufhin wurde ich weggegeben, wo anders hin zu einem Graupapageienmädel. Irgendwie war ich traurig, aber vielleicht lies diese Dame ja mehr mit sich spielen. Denkst, diese dumme Kuh war viel zu eitel und erklärte mich zum Staatsfeind Nr. 1. Warum müssen die Damen immer so gemein sein und einen hinterher jagen, wenn man nur etwas spielen will. Das war eine fürchterliche Zeit. Um mich in Sicherheit von diesem Weib zu bringen, lies ich mir die Schwungfedern wieder wachsen..........und dann reichte es mir einmal! Als unser Besitzer etwas unachtsam war, flog ich zur Tür raus. Das war ein tolles Gefühl, überall Bäume und Luft! Das ich nichts zu fressen fand, bekam ich bald Hunger. Nach ein paar Tagen haben sie mich eingefangen. Stellt euch vor, sie haben mich mit dem Feuerwehrschlauch herunter gespritzt, und das obwohl ich gar kein Wasser mag!  
Nun brachten sie mich schon wieder wo anders hin, da soll sich einer auskennen, habe eh schon solche Angst was mich nun wieder erwarten wird. Diesmal kam ich aber zu einer ganz lieben Familie, die auch 2 Graupapageiendamen hatten. Die wollten zwar nichts von mir wissen, aber wenigstens ließen sie mich in Ruhe. Die eine sah noch doofer aus wie ich, hatte noch weniger Federn. Mit der Zeit schlossen wir aber Freundschaft und ich bemerkte, dass die Mädels doch nicht so übel waren. Nun ging es mir wieder besser. Leider konnten wir 3 auch nicht bleiben. Schweren Herzens gab uns unser Frauchen ab, sie meinte aber wo wir jetzt hinkommen wird es uns ganz toll gehen. Na mal schauen ob das stimmt.
Ja und nun bin ich seit eineinhalb Jahren in meinen neuem Zuhause. Mein damaliges Frauchen hat nicht gelogen. Wir sind in eine Gruppe mit noch anderen Artgenossen gekommen, die nicht böse zu mir sind. Stellt euch vor, hier gibt's keine Käfige, ich wohne mit den anderen in einem eigenen Zimmer! Mensch da gibt's was zu futtern und so viele Spielsachen. Im Sommer durften wir den ganzen Tag draußen in eine lange Außenvoliere spielen. Anfangs war ich ja sehr skeptisch aber inzwischen fühl ich mich Sauwohl. Leider kann ich meine Federn an der Brust immer noch nicht in Ruhe lassen, aber mein neues Frauchen meint das wir das schon hinbekommen. Ich bin froh das ich nun hier bin, habe aber immer noch Angst das ich wieder weg muss. Mein Frauchen sagt mir aber immer wieder das ich für immer hier bleiben kann, inzwischen glaub ich das auch schon.

Viele Grüße eurer Crisu
An dieser Stelle muss ich für Crisu weitererzählen.

Crisu ist seit einigen Tagen sehr krank. Die Untersuchungen und Röntgenbilder lassen auf PDD schließen. Das ist ein tödlich verlaufender Nerven – Drüsenmagenerkrankung und kann am lebenden Tier leider nicht 100% nachgewiesen werden. Erste Symptome sind Körner im Kot, Abmagerung trotz guter Futteraufnahme, Erbrechen und schließlich Tod durch Verhungern, Krämpfen und Kreislaufkollaps.
Leider ist diese Krankheit sehr ansteckend und jeder andere aus der Gruppe, der mit Crisu in Kontakt war, könnte sich angesteckt haben. Zudem leidet Crisu unter einer Leberschädigung und Gasblasen im Darmbereich, was wahrscheinlich das schlimme Rupfen verstärkt.  
Es tut mir so leid für den kleinen Kerl, der sein kurzes Leben lang nur herumgeschupst wurde. Nun, wo er endlich unter Artgenossen einen Platz bei uns gefunden hat, wo er bleiben könnte,  stellt sich wahrscheinlich diese tödliche Krankheit heraus. Crisu muss nun abgesondert von den anderen, in einem Krankenkäfig, ständig kontrolliert werden, ob die Medikamente anschlagen. Ich hoffe, dass es sich doch um etwas anderes handelt und er so Gott will, noch gesund wird und zu seiner Familie zurückkehren kann. Schlagen die Medikamente nicht an wird er in den nächsten Wochen schwächer werden und so Leid es mir tut, Eingeschläfert werden müssen.
Ich hoffe für Crisu das diese Geschichte vielleicht doch noch ein  glückliches Ende findet.

Viele Grüße Sandra Falb - 29.04.2002

Webmaster

Wie ich gerade erfahren habe, geht es Crisu wieder sehr gut. Die Krankheitsanzeigen wurden vermutlich durch den Nierenschaden (die unverdauten Körner im Kot) hervorgerufen. Crisu wird nun behandelt und ist fit wie ein Turnschuh, er ist auch wieder bei den Anderen, den die haben ihm sehr vermist und er seine Familie auch. Zu rupfen hat er leider noch nicht aufgehört.

Ich wünsche Crisu ein langes und glückliches Leben
Mario - Webmaster
10.06.2002

 
www.orangekakadu.de © 2019 M.Bichler
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü